Geschichte

SPD-Geschichte - bedeutende Persönlichkeiten

Heinrich Deist, SPD-Politiker (geb.: 9.7.1874, gestorb.: 19.7.1963)
- als Ministerpräsident für Anhalt (1919 – 1932) den Ausbau und die Ansiedlung neuer Industrie wie z.B. die Junkerswerke gemeinsam mit Fritz Hesse gefördert
- 1924 sorgte er dafür, dass die Schlösser Wörlitz und Oranienbaum und die wertvolle Fürst-Georg-Bibliothek in eine Kulturstiftung überführt wurden, was zur Bewahrung und Pflege unersetzlichen Kulturgutes beigetragen hat
- 1926 hat er mitgewirkt, dass das Bauhaus von Weimar nach Dessau übersiedeln konnte (20.10.26 genehmigte die Anhaltische Regierung die Satzung des Bauhauses und verlieh der Einrichtung den Status einer Hochschule)
- mit seinem Rücktritt 1932 war er den Schikanen der Nationalsozialisten ausgesetzt
- in den Jahren 1945 – 47 wurde er von der sowjetischen Militäradministration als Präsident des Regierungsbezirks Dessau eingesetzt (im RP Dessau befindet sich im Eingangsbereich eine Erinnerungstafel, die das Schaffen von Heinrich Deist würdigt)
- ab 1950 war er der Diskriminierung der SED-Bezirksleitung ausgesetzt, die ihm seine Vergangenheit als Sozialdemokrat vorwarfen

 

Bedeutende Sozialdemokraten der Geschichte in Dessau und Roßlau

Heinrich Peus
Geb.: 2.7.1862 in Ebersfelde; gestorb.: 10.04.1937 Dessau
11892 Umsiedlung nach Dessau und Gründung der SPD-Zeitung „Volksblatt für Anhalt“
Im Landtag und im Dessauer Rathaus war er 40 Jahre als Abgeordneter tätig
Vom Jan. 1912-1918 und Mai 1928 – Sep. 1930 Mitglied des Deutschen Reichstages
Peus setzte sich für die Förderung der Siedlungsbewegung in Dessau ein.

Richard Paulick
Geb.:14.04.1876 in Charlottenburg; gestorb.: 12.02.1952 Dessau-Alten
1905 war er Vorsitzender und Stadtverordneter der SPD in Rosslau
Er war Redakteur für das „Volksblatt für Anhalt“
1920- 1933 Mitglied des Landtages
1923 – 1930 Stadtrat in Dessau
Ab 1930 wurde er Regierungspräsident.

Gerhart Seger
Geb.: 16.11.1896 in Leipzig; gestorb.: 21.01.1967 New York
War als Journalist und Schriftsteller tätig
Seit 1928 Redakteur des „Volksblattes für Anhalt“
1923 wurde er Generalsekretär der deutschen Friedensgesellschaft
1930 -1933 Anhaltischer Sozialdemokrat im Reichstag
1933 ins KZ Oranienbaum verschleppt. Es gelang ihm die Flucht aus dem Lager.

Wilhelm Feuerherdt
Geb.: 1895; gestorb.: 10.07.1932 Dessau
Ingenieur in den Dessauer Junkerswerken
Mitglied der SPD und Hundertschaftsführer der Reichsbanner-Organisation Schwarz-Rot-Gold
erstes Opfer des Faschismus

Friedrich-Ebert-Stein

Der Friedrich-Ebert-Gedenkstein befindet sich in Kühnau in der Rosenburger Straße.
  • 1927 wurde er zu Ehren des Reichspräsidenten errichte.
  • 1945 wurde der Stein auf Initiative der KPD-Ortsgruppe Kleinkühnau beseitigt.
  • 1995 wurde er von Dessauer Sozialdemokraten wieder freigelegt.
 

Feier zum 80-jährigen Parteijubiläum von Kurt Ender

Am 14. Mai 2008 beging der SPD-Ortsvereins Siedlung-Ziebigk-Kühnau mit einer kleinen Feierstunde das 80-jährige Parteijubiläum von Kurt Ender, der noch in diesem Jahr seine 95. Geburtstag (* 22.08.1913) feiern wird. Als Ehrengast war der SPD-Bundestagsabgeordnete Engelbert Wistuba eingeladen.

Bereits mit 14 Jahren 1928 trat Kurt der Sozialdemokratischen Arbeiterjugend (SAJ) bei. In diesem Jahr nahm er auch eine Lehre als Dreher bei Junkers auf. 1932 wurde er Mitglied der SPD.
Als Gewerkschaftsangehöriger wurde Kurt zum Jugendvertreter in den Betriebsrat gewählt. In dessen Auftrag hielt er bereits mit 19 Jahren auf der Bühne im Arbeiterlokal „Tivoli“ einen Vortrag.
In dem von der SPD gegründeten Bund „Reichsbanner-Organisation Schwarz-Rot-Gold“ lernte er auch Wilhelm Feuerherdt kennen, den die Nazis in noch im selben Jahr wegen seiner politischen Einstellung umbrachten.

Kurt Ender wurde während der NS-Diktatur zusammen mit vielen anderen Genossen per Zug in ein Arbeitslager gebracht. Die Junkerswerke erreichten über mehrere Schreiben zur Arbeitsaufnahme die frühzeitige Entlassung. 1933 wurde sein Elternhaus mehrfach von den Nazis durchsucht. Die Kriegswirren führten dazu, dass er seine Technikerqualifizierung 1940 nur mit einer Meisterprüfung beendete.
1945 erlitt er eine Kriegsverletzung, die mit längeren Krankenhausaufenthalten einherging. Danach war er auf Arbeitssuche in Dessau, die bedingt durch die SPD-Mitgliedschaft mit Benachteiligungen verbunden war. Nach der Vereinigung von der SPD und KPD trat er nicht der SED bei.

Von der Stadt Dessau, deren Oberbürgermeisterin zur damaligen Zeit Maria Dank war, erhielt Kurt die Mitteilung, dass man ihm sein Grundstück enteignet hat. Er kämpfte um sein Recht. Nur durch sein beharrliches Eintreten knickten die DDR-Oberen ein und er bekam sein Eigentum zurück.

Erst nach der Wende 1989 nahm er wieder an den Parteiveranstaltungen teil und konnte seine SPD-Mitgliedschaft fortsetzen.
Wir sind stolz, dass wir in unserem Ortsverein dieses seltene Jubiläum mit Kurt Ender feiern konnten und er sich immer noch guter Gesundheit erfreut. Im Ortsteil Ziebigk wohnt er weiterhin in seinem Haus und versogt sich selbständig. Die tägliche Morgengymnastik hält in fit und ab und zu trinkt er gern mal ein Gläschen Weißwein.
Möge es auch noch lange so bleiben, das wünschen wir Dir von Herzen.

Christine Walther, OV-Siedlung-Ziebigk-Kühnau

 

Nachfeier 75. Parteijubiläum von Kurt Ender

Am 24. Mai 2003 beging der SPD-Ortsverein Siedlung-Ziebigk-Kühnau mit einer kleinen Feierstunde das 75-jährige Parteijubiläum von Kurt Ender, der noch in diesem Jahr seine 93. Geburtstag feiern wird.
Trotz seines hohen Alters konnte er uns auf all unsere Fragen noch sehr gut Auskunft geben. Sein Vater war bereits 1910 der SPD beigetreten und hatte ihn schon frühzeitig an die Politik herangeführt. Im Jahr 1928 trat Kurt der Sozialdemokratischen Parteijugend (SAJ) bei. In diesem Jahr nahm er auch eine Lehre als Dreher bei Junker auf. 1932 wurde er Mitglied der SPD.
Kurt berichtete uns, dass bereits 1932 die Parteiversammlungen in Dessau durch die Nazis mit Zwischenrufen und Lärm gestört wurden. Aus diesem Grund trat er der von der SPD gegründeten Reichsbanner-Organisation Schwarz-Rot-Gold bei, die als überparteilicher Kampfverband die Republik vor radikalen Kräften schützen sollte.
Wegen seiner politischen Überzeugung wurde Kurt Ender zusammen mit vielen anderen Genossen per Zug in ein Arbeitslager gebracht. Dort wurden sie in Baracken einquartiert und mussten tagsüber Land- und Forstarbeiten verrichten. Die Junkerswerke erreichten über mehrere Schreiben zur Arbeitsaufnahme die frühzeitige Entlassung aus dem Lager und die Rückkehr nach Dessau.
1945 war seine Arbeitssuche bedingt durch die SPD-Mitgliedschaft mit Benachteiligungen verbunden. Nach der Vereinigung von der SPD und KPD trat er nicht der SED bei.
Erst nach der Wende 1989 nahm er wieder an den Parteiveranstaltungen teil und trat der SPD bei.
Wir wünschen uns, dass Kurt Ender sich noch lange guter Gesundheit erfreuen und an unserem Parteileben teilhaben kann.

 

75. Parteijubiläum von Karl Elze

Mit einer kleinen Feier ehrten im November 2005 die Mitglieder des Dessauer Ortsvereins Siedlung / Ziebigk / Kühnau unter Leitung des Ortsvereinsvorsitzenden Hans-Christian Sachse ihr langjähriges SPD Mitglied Karl Elze. Aus den Händen des Ortsvereinsvorsitzenden erhielt er die Goldene Ehrennadel der SPD mit Rubin und eine Urkunde. Der Ortsvereinsvorsitzende verband diese Ehrung im Ortsverein mit einer gemeinsamen Kaffeetafel und Erinnerungen an die wesentlichen Stationen seines Lebens.